Unsere Workingman’s Death Wochen oder Monate sind geprägt von Trainings schwerer Arbeit. Wenig sprechen,
viel tun. Der Name dieser Trainings basiert auf der Dokumentation „Workingman’s Death” von Michael
Glawogger, in der dieser Eindrucksvoll das Leben der Schwerstarbeiter unserer Welt hervorzeigt. Diese
sind unserer Vorbilder und Inspirationen für solche Wochen und im Gedenken an diese Menschen führen wir
solch anstrengende Trainings durch. Häufig werden gerade von Männern Krieger oder Soldaten, Spartaner
und andere mythische Heldenfiguren als Inspiration benutzt um schwere Arbeit zu verrichten. Ich lehne
diese Bilder ab, zu zerstörerisch zu brutal sind sie mir. Anders das Bild des Arbeiters, welcher still
und ohne großes Klagen sein Werk verrichtet, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Der Arbeiter ist
ein friedfertigeres und weniger maskulin aufgeladenes Bild als das zuvor genannte.
Als im Jahre 2007 der Film „300” herauskam, entstand ein spätpubertärer Boom von
Pseudo-Spartaner-Trainings, welche unüberlegt das Ideal der kriegerischen Stadt Sparta übernehmen
wollten und sich dadurch inspiriert fühlten, in schweren Workouts ihre Körper zu fordern. Die Spartaner
sind aus moralischer Sicht als Inspiration wohl ungefähr so gut geeignet wie die Waffen-SS. Die brutale
Sprache der „300”-Inspirierten lehne ich ab. Anstatt Zerstörung als Leitmotiv zu nutzen, nutzen wir das
Tun. Ein wichtiger Unterschied. Unsere Intention liegt viel mehr darin mitzufühlen mit den Menschen, die
weniger privilegiert sind als wir, die wir in einem der privilegiertesten aller Länder dieser Welt
leben. Mitgefühl mit den Menschen, die oft am Anfang einer Kette von Produktion und Handel stehen, den
Leuten die in den Minen arbeiten.
Die Workingman’s Death Trainings haben viel mit einfachen Tugenden zu tun, wie der Tugend des Tuns an
sich. Dem Durchhalten, dem Machen und nicht aufgeben. Nach vorne gehen. Dies muss zwar im Endeffekt von
uns reflektiert werden und die Kontemplation darf nicht vergessen werden, jedoch ist es uns wichtig, für
eine gewisse Zeit diese hinten anzuschieben und uns ganz in das ausdauernde und schwierige Tun zu
verlieren.
Der Titel des Videos "Der Abend" bezieht sich auf das verwendete Lied, komponiert von Richard Strauss.
Joseph Bartz
2017